1899 Hoffenheim - SC Freiburg [3:3]

0 Punkte, 2:5 Tore, Platz 16. Das muss man alles in allem einen Fehlstart nennen, Gründe wurde in diesem Forum bereits ausführlich auf beeindruckende Weise diskutiert, eine weitere Analyse in diesem Thread ist (vorerst) nicht von Nöten. Am 3.Spieltag trifft man nun auf die TSG 1899 Hoffenheim, den insgeheimen Tabellenführer der Bundesliga. Wenn Kevin Vollands Tor am 1.Spieltag gegen den 1.FC Nürnberg gezählt hätten, stünden nun die Kraichgauer anstatt Borussia Dortmund auf Platz 1 der Liga. Da aber bekanntermaßen das Wörtchen „Wenn“ nicht zählt, stehen die Hoffenheimer nun mit 4 Punkten und 7:3 Toren auf Platz 7 der Tabelle. Den Bundesligastart wird man bei dem Relegationsteilnehmer der vergangenen Saison dennoch als gelungen bezeichnen. Nach dem angesprochenen 2:2 zu Hause gegen Nürnberg, beeindruckte man vergangenen Samstag mit einem 5:1 in Hamburg (zu diesem Spiel werde ich aber später noch etwas schreiben). In Hoffenheim wird man sicherlich alles daran setzen den gelungen Start weiter auszubauen, während dem Sportclub dringend daran gelegen sein sollte, die ersten Punkte der noch jungen Saison zu holen, bevor dann drei Tage später der FC Bayern nach Freiburg reisen wird.

Christian Streich muss sich wiederum in dieser Trainingswoche genau überlegen, wie die einzelnen Positionsverbände besser zusammenarbeiten können, um die Stärken der vergangenen Saison endlich wieder ausspielen zu können. Vieles liegt noch im Argen, Abstimmungen passen noch nicht zueinander, bis auf Fernandes und Hanke sind die Neuzugänge nicht wirklich integriert, womöglich fällt letzterer am Samstag sogar verletzungsbedingt auch noch aus. Mut machen sollte, dass Mujdza die Woche über nutzen wird, sein Leitungsniveau wieder zu erreichen, darüber hinaus gehe ich davon aus, dass Felix Klaus am Samstag womöglich das erste Mal im Kader stehen wird und eine weitere Alternative im Angriff darstellen kann. Wie Streich personell auftreten wird, vermag ich nicht zu sagen. Es scheint plausibel bzw. im Bereich des Möglichen, dass Freis und Guede noch ein weiteres Mal von Beginn an auflaufen, aber auch Mehmedi kann sich bei einem Ausfall von Hanke Hoffnungen auf die Startelf machen.

Dennoch stellen sich einige Fragen: Ist es sinnvoll weiter auf die Doppel-6 Schuster/Fernandes zu bauen, da auch dieses Duo bislang noch nicht funktionierte und einen Schwachpunkt darstellt. Was ist mit Coquelin, der zentral die stärksten Spiele zeigte, auf der linken Außenbahn jedoch seine Stärken nicht wirklich ausspielen kann. Kann Jonathan Schmid die Führungsrolle annehmen oder es ist für ihn eine zu große Herausforderung in dem neu formierte Team eine solche Position zu übernehmen? Viele Fragen, zu denen Streich eine Antwort geben muss, ich persönlich rechne nicht mit allzu vielen Änderungen in der Startelf, derzeit insbesondere im Offensivbereich leider auch noch mangels Optionen.

Hoffenheim wird mit breiter Brust auflaufen und wohl mit derselben Formation auflaufen wie zuletzt in Hamburg. Volland, Firminho, Modeste und Co sind spielerisch in exzellenter Verfassung, jedoch zeigte der 1.FC Nürnberg vor zwei Wochen teilweise auf, dass defensiv bei den Kraichgauern auch noch nicht alles passt. Die Stabilität ist meines Erachtens noch nicht vollständig gegeben, das 5:1 in Hamburg wird auch Trainer Gisdol richtig einordnen und darf seiner Auffassung nach nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Hoffenheim noch Arbeit vor sich hat. Defensiv absolut indiskutabel (sowas habe ich noch nicht gesehen) traten die Hamburger auf, Hoffenheim wurde quasi zum Tore schießen eingeladen (sogar noch mehr als das).

Ein kleiner Mutmacher für den SC sollte sein, dass das letzte Heimspiel der Hoffenheimer auch Defizite aufzeigte und defensiv die absolute Stabilität m.E. noch nicht gegeben ist. Dafür muss der SC jedoch deutlich kreativer als zuletzt auftreten, lange Bälle werden Vestergaard und Abraham dankend aufnehmen. Zudem müssen die Außenbahnen besser verteidigen, denn mit Volland kommt auf Sorg ein Spieler zu, der richtig gut in Form ist. Bestandteil diese Woche wird es sicherlich auch sein, die Abstimmungen weiter zu verbessern, zu klären, wie die Offensivkräfte die Defensivspieler noch mehr unterstützen, um die gefährlichen Flugbälle sowie das Spiel über die Außenbahnen auf Seiten des Gegners zu unterbinden.

Hoffen wir, dass am Samstag um 15:30 die defensive Stabilität und die einzelnen Abstimmungen mehr zusammen passen, das Offensivspiel kreativer gestaltet werden kann, dann ist ein Punktgewinn in Hoffenheim sicherlich kein Ding der Unmöglichkeit. Mit den einzelnen Unkonzentriertheiten vom Samstag wird es aber enorm schwer werden, denn offensiv besitzt Hoffenheim enormes Potenzial und wird gewillt sein dieses auch erneut zu zeigen.

Mögliche Aufstellungen:

Castells-Beck, Abraham, Vestergaard, Johnson-Polanski, Salihovic- Volland, Elyounoussi- Firmino, Modeste

Baumann- Mujdza, Ginter, Diagne, Sorg – Schuster, Fernandes – Schmid, Freis – Guede, Hanke (Mehmedi)

Game-Facts:
Bundesliga, 3.Spieltag
1899 Hoffenheim – SC Freiburg
Sa, 24.08, 15.30 Uhr
Wirsol Rhein-Neckar-Arena.
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